Harmonierende Gegensätze

Der Eingangsbereich – in anderen Hotels wäre an dieser Stelle schon die Lobby …
Wie fast alle unsere Hotels, haben wir auch dieses über booking.com gefunden. Es handelt sich um das Ruby Marie in der Kaiserstraße. Ein neuartiges Konzept: Harmonie von alt und neu, schlanker Luxus und unkomplizierter Komfort, anders organisiert als konventionelle Hotels.
Es liegt ganz in der Nähe des Westbahnhofs und hat gute Anbindungen zu öffentlichen Verkehrsmitteln. War für uns sehr wichtig, weil in Wien, wie so ziemlich in jeder Großstadt, akuter Parkplatzmangel herrscht. Die Tram der Linie Nr. 5 geht direkt vor dem Hotel weg, die nächste U-Bahn-Station ist keine 5 Gehminuten vom Hotel und der Westbahnhof weniger als 10 Gehminuten. Auch für Parkplatz am Hotel ist gesorgt, gleich gegenüber vom Hotel. Er ist zwar nicht ganz billig (für Wiener Verhältnisse wahrscheinlich schon), aber wir bekommen verbilligten Zugang über das Hotel und zahlen 25€ am Tag anstelle von 37,50€.

Im Eingangsbereich ein langer Gang der etwas gekrümmt, ganz weit nach hinten geht, bis wir letztendlich vor einem Aufzug stehen.
Leider können wir vor dem Hotel nicht halten, denn da, wo sonst wenigstens eine Haltebucht für ankommende bzw. abreisende Gäste ist, stehen Material und Geräte von der daneben befindlichen Baustelle. Angrenzend an den Gehweg vor dem Hotel verlaufen die Schienen der Trambahn.

Pflanzen lockern das Gesamtbild der dunklen Flure in jedem Stockwerk
Das bedeutet erst einmal Auto am gegenüberliegenden Parkplatz abstellen und mit dem Gepäck über die Straße zum Hoteleingang. Gut, dass wir erst mal mit Handgepäck reingegangen sind, denn die nächste Überraschung als sich die Glastür zur Seite schiebt. Ein in Schummerlicht getauchter langer Gang mit den obigen Malereien auf der linken Seite und ganz hinten eine Aufzugtür. Rechts davon eine grüne Oase.
Da nur noch die Aufzugtür hier ist, steigen wir ein. Wir müssen in den 5. Stock. Endlich ein Hinweis, wie wir zur Rezeption finden, aber auch gleichzeitig zur Bar. Wir haben von einer Rooftop Bar auf der Webseite gelesen. Wieso ist die dann im 5. Stock, obwohl das Hotel 8 Stockwerke hat und im 8. Stockwerk ist keine Bar angeschrieben. Lassen wir uns einfach überraschen.
Im 5. Stockwerk hält der Aufzug. Auch hier werden wir mit einer kleinen grünen Oase empfangen, obwohl kein Tageslicht hierher durchdringt. Zum Glück ist alles sauber beschriftet. So gehen wir einfach den Schildern nach und wir landen in der Bar, zumindest sehen wir nur die Bar. Bei genauerem Hinsehen haben wir die Rezeption dann doch gefunden und sind darauf zugegangen. Sie lag im hinteren Teil der Bar auf der rechten Seite und erinnerte so ganz und gar nicht einem Hotel Empfang. Erst jetzt sehen wir das Self Check-in Schild. Bei der Reservierung haben wir das mit dem Self Check-in wohl beide übersehen. Mehrere Tablets stehen zum Einchecken bereit, eins ist außer Betrieb, aber das freundliche Hey Sunshine, bringt uns trotzdem ein Lächeln aufs Gesicht. Es können gleich mehrere Personen gleichzeitig einchecken. Wer nicht gleich zurecht kommt, frägt an der Bar nach. Das Personal ist jung, freundlich und stets hilfsbereit.
Schnell ist das Online-Formular ausgefüllt und schon werden unsere Schlüssel ausgedruckt. Ja, richtig gehört, ausgedruckt. Unser Zimmer liegt im 4. Stockwerk. Ein netter Herr von der Bar, der uns und einigen anderen beim Einchecken geholfen hat, erklärt uns auch noch, dass wir in die anderen Stockwerke nur mit dem Schlüssel aus dem Fahrstuhl aussteigen oder aus dem Treppenaufgang raus können. Es funktioniert ganz einfach. Schlüssel vor den Sensor im Fahrstuhl bzw. an der Tür im Treppenaufgang halten bis es piepst, dann das gewünschte Stockwerk wählen.

Hell und auf 22°C runtergekühlt ist unser Zimmer, eine Wohltat zu den 35°C und mehr draußen.
Und wieder waren wir froh, nur das Handgepäck mitgenommen zu haben. Alles ist zwar angeschrieben, aber durch das gedimmte Licht nicht immer auf Anhieb gut lesbar. So kommen wir erst auf Umwegen in unser kleines Zimmer, welches sich uns hell aber schön kühl präsentiert. Wir sehen eine Säule direkt neben dem Bett. Sie war schon vor dem Umbau in ein Hotel als tragende Stütze vorhanden und wurde einfach nur übernommen. Etwas ungewöhnlich, aber interessant. Wir nutzen sie dazu, dahinter die Laptoptasche zu verstauen.

offene Dusche
Der Schrank ist klein, eher was für Kurzaufenthalte mit wenig Wäsche. Im eingebauten Safe verstauen wir unsere Pässe und den Schmuck.
Die Dusche hat eine Glaswand zum Zimmer, welche man aber mittels eines Vorhangs verdecken kann. Eine Tür zum Verschließen gibt es nicht. Die Duschtücher hängen fein säuberlich an der Wand. Es gibt Duschgel und Shampoo für SIE und IHN und eine kleine Bucht in der Wand, wo man zusätzlich noch was hinstellen kann.
Auf dem Tisch – linker Seite direkt an der Wand – ist ein Smartphone, mit welchem du kostenlos telefonieren und surfen, aber auch auf deine städtische Erkundungstour mitnehmen kannst, denn der Vienna City Guide ist auf jedem Smartphone bereits installiert und hilft dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, aber auch die vom Ruby Marie empfohlenen Shops, Restaurants und Bars zu finden und durch das unbegrenzte Datenvolumen wird es zu deinem persönlichen Wegweiser.

Ein echter Verstärker …
Das Smartphone an den Verstärker anschließen und den Radiosender deiner Wahl anhören, mit dem superschnellen WiFi (es ist tatsächlich sehr schnell) ist fernsehen (ist auch übers Internet mit den meisten Sendern sogar in HD) und surfen gleichzeitig überhaupt kein Problem. Wir sind mit zwei eigenen Smartphones online, einem Laptop, einem Tablet und dem Fernseher. Es funktioniert nicht wirklich toll, denn Rückkopplungen und Rauschen unterbrechen immer wieder mal die angenehme Stimmung durch die gewählte Musik.
Der Gesamteindruck: das Zimmer ist klein und dennoch fein, aber für einen längeren Aufenthalt sollte man sich eventuell für die größere Variante entscheiden. Wir hatten das Economy Doppelzimmer für 4 Nächte gebucht. Da wir aber den ganzen Tag unterwegs waren und das Zimmer nur zum schlafen genutzt haben, war es auch für uns OK.
Weitere Eindrücke vom Hotel

Der Rooftop Garden, wo man täglich bein schönem Wetter bis 22 Uhr relaxen kann

Die Bar hat rund um die Uhr geöffnet

Erinnert an die Geschichte des Gebäudes, bevor es zum Hotel umgebaut wurde

Einstmals war es ein Fenster, heute ist nur noch der Rahmen vorhanden und er trennt ohne Glas die Bar von der überdachten Dachterasse
Der Rooftop Garden, die überdachte Dachterrasse und die Bar dienen auch als Frühstücksraum. In diesem Hotel wird großen Wert auf regionale Produkte und auf eine gesunde Mahlzeit gelegt.
Was es alles im Ruby Marie in Wien zu entdecken gibt, findet ihr auf der Webseite des Hotels, unter obigem Link. Es gibt eine Movie Lounge mit jeweils zwei Filmen am Tag, einen Event Space mit Vernissagen und Pop-up Stores, einen Meditationsraum, einen Work Space, eine Library, eine Bügelstation und in jedem Stockwerk eine sogenannte Maxi Bar (eigentlich Getränkeautomat), wobei die MiniBar im Hotelzimmer eingespart wurde und da alles gleich bezahlt wird – egal ob in der Rooftop oder der Maxi Bar, ist ein Check-out ohne Abmeldung ganz einfach möglich.
Alles in allem ein interessantes Konzept, das unseren Anforderungen voll entspricht. Das Personal war überdurchschnittlich jung und gab sich viel Mühe das Leben der Gäste so angenehm wie möglich zu machen. Nur Abends, wenn der Rooftop Garden voll war, kam es zu
Verzögerungen bei den bestellten Getränken und einmal kam ein bestelltes Getränk gar nicht. Als wir es beim Zahlen gemeldet haben, wurde uns dafür ein Getränk gutgeschrieben. Es ging aufs Haus. Die jungen Leute sprechen mehrere Sprachen fließend und sind sehr hilfsbereit. Bis zu 20 Ausdrucke bekommt man kostenlos, wenn eine Mail an eine bestimmte eMail-Adresse geschickt wird.

Schon wegen des Spruchs haben wir öfter mal die Treppen genommen
Was es nicht im Hotel zu kaufen gibt das ist die Vienna City Card oder der Vienna Pass. Dazu muss man in ein Tourist Office gehen oder online kaufen. Das Hotel ist aber so zentral gelegen, dass wir fast alles zu Fuß erreichen konnten und auch in Museen sind wir diesmal nicht, um von den verbilligten oder kostenlosen Eintritten durch den Pass oder die Card profitieren zu können.

So begrüßt das Ruby Marie seine Gäste zum Frühstück
Es gäbe noch viel zu sagen, aber es würde den Rahmen sprengen und den Besuch auf der Webseite des Hotels könnte man sich sparen, weil ich es hier wiederholen müsste.
Hier geht’s zu … Ruby Marie – Hotel & Bar
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