Woran denkst du bei Frankreich?
Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris. (Heinrich Heine)

Frankreich hat etwa 65 Mio Einwohner und ist geographisch, historisch wie auch kulturell ein äußerst vielfältiges Land.
Fruchtbare landwirtschaftliche Flächen stehen im ständigen Wechsel mit Gebirgen. Frankreich hat Küsten zum Mittelmeer, dem Atlantik, dem Ärmelkanal und der Nordsee mit einer GesamtLänge von rund 5.500 km.
Der Tourismus spielt in Frankreich eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Rund eine Million Menschen arbeiten im Tourismussektor, der etwa 10% des Bruttosozialproduktes ausmacht.

Woran denkt man bei Frankreich oder was ist so typisch französisch?
Bei dem Wort Frankreich denkt man an Paris der Stadt der Liebe, den Eiffelturm das Wahrzeichen der Stadt, den nur in der Region mit demselben Namen hergestellten Champagner, an den Sonnenkönig und an sein Schloss Versailles. Man denkt an Haute Couture dem Stil und der Eleganz der Mode in Paris, welche die größten Modeschöpfer der Welt hervorgebracht hat, darunter Namen wie Christian Dior, Yves Saint-Laurent, Coco Chanel, Jean-Paul Gaultier um nur einige zu nennen.
Auch die Haute Cuisine, die hohe Kunst des Kochens, hat ihren Ursprung in Frankreich. Die meistens Spitzenköche haben ihren Beruf entweder hier erlernt oder hier verfeinert. Bei uns verboten, in Frankreich aber wurde dieses Gericht zum nationalen und gastronomischen Kulturerbe erklärt – Gänsestopfleber (Foie Gras). Genauso die Froschschenkel, was die Briten dazu bewogen hat sie frogs (Frösche) zu nennen.
Der Franzose genießt und feiert gerne, sei es mit der Familie oder mit Freunden. Das typische französische Baguette, darf bei keinem Essen fehlen und ohne Croissants ist es kein kein typisch französisches Frühstück. Der Franzose trinkt seinen Morgenkaffee gerne in einem Bistro, von denen es an jeder Ecke mindestens eins gibt. Trotz der großen Zahl sind die Bistros und Straßencafés immer voll besetzt, so als spielte sich das gesamte Leben der Menschen auf der Straße ab.
Zu jedem guten Essen gehört auch ein guter Wein. Sowohl qualitativ als auch quantitativ ist Frankreich eines der bekanntesten und bedeutendsten Weinbaugebiete der Welt. Die Namen Bordeaux, Burgund und Champagne sind auf der ganzen Welt so geläufig wie Cola, Fußball oder die Beatles. Der Durchschnittsfranzose trinkt 80 l Wein pro Jahr.
Die Côte d’Azur (französische Riviera) erstreckt sich an der Mittelmeerküste zwischen Menton im Osten und Cassis im Westen und steht für tiefblaues Wasser, mondäne Küstenorte und romantische Bergdörfer im Hinterland. Saint Tropez wird wohl immer im Zusammenhang mit den Louis de Funés Filmen gebracht, Cannes ist durch das alljährliche Filmfestival bekannt, Nizza durch seinen glamourösen Mittelmeerflair, ein Mekka für Sonnen- und Erlebnishungrige.
Das autonome Fürstentum Monaco ist schon seit jeher begehrter Wohnsitz der Reichen. So richtig bekannt wurde es wohl erst als die ehemalige Schauspielerin Grace Kelly den Fürsten heiratete und so zur Fürstin Gracia Patricia avancierte. Das bedeutete auch das Ende einer langweiligen, leicht verstaubten Monarchie. Sie war es, die dem kleinen Fürstentum neues Leben eingehaucht hat.
Wer kennt sie denn nicht, die violetten Felder von Lavendel, das Postkartenmotiv der Provence schlechthin. Etwa 25 km nördlich von Nizza befindet sich Grasse, die Welthauptstadt des Parfüms mit den drei wichtigsten Parfümerien: Molinard, Galimard und Fragonard und dem Musée International de la Parfumerie (Internationales Museum der Parfümherstellung).
Woran ich auch noch denke sind die Herden mit den wilden anmutigen weißen Pferde der Camargue oder tausende von rosa Flamingos, welche gemütlich nach Futter stochern.
Da fällt mir auch noch der Grand Canyon du Verdon (Gorges du Verdon) ein, der als kleiner Bruder des Grand Canyon in Arizona gehandelt wird. Es ist eine der spektakulärsten Landschaften in der Provence. Der Fluss Verdon hat eine etwa 50 km lange Schlucht in das Kalkstein Plateau der Haute Provence gegraben, die an manchen Stellen eine Tiefe von etwa 700 Metern erreichen kann.

Typisch französisch ist auch Edith Piaf mit ihren Chansons über Trauer und Glück, Elend und Lust, welche sie mit ihrer unverkennbaren, sonoren Stimme, die man einer so kleinen zierlichen Person gar nicht zugetraut hätte, in die Welt hinausposaunte. Für mich ist sie die Verkörperung des Französischen Chansons schlechthin.
Dann wäre hier auch noch die Literatur, Kunst und Kultur die viele Persönlichkeiten hervorgebracht hat, allesamt erwähnenswert, aber das würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.

Worauf ich letztendlich hinaus möchte, und woran wohl die wenigsten von euch bei Frankreich denken, ist ein für mich sehr interessanter Landstrich im Nordwesten des Landes. Für viele von euch ist er aus Asterix und Obelix als Gallien bekannt. Für mich war es umgekehrt. Mein erster Kontakt zur Bretagne reicht in meine Jugend zurück, als ich von der Legende von Merlin und der Fee Morgane gelesen habe. Wie der Roman hieß weiß ich leider nicht mehr, hatte aber auch mit König Artus zu tun, aber der in diesem Roman beschriebene Landstrich hat tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Seitdem ist es für mich ein verzaubertes Land voll von Magie.

Die Bretagne
Bretonisch Breizh oder veraltet auch Kleinbritannien ist die größte Halbinsel Frankreichs und der westlichste Ausläufer des europäischen Festlands nördlich der Iberischen Halbinsel. Die Bretonen sind ein stolzes Volk und viele sprechen noch heute, zunehmend auch die junge Bevölkerung die Sprache ihrer Vorfahren das Breizh (bretonisch).
2,8 Millionen Einwohner leben auf einer Fläche von 27.208 km² in zahlreichen kleineren Städten (maximal 50.000 EW). Die Bretagne ist die bedeutendste Agrarregion Frankreichs in Bezug auf Fischerei, Fleisch- und Milchverarbeitung.

Mehr Touristen besuchen jedes Jahr diesen Teil Frankreichs als Einheimische hier leben, aber 90% dieser Touristen sind Franzosen und sie kommen fast alle in den Sommerferien in den Monaten Juli und August.
Das Land in dem der Zauberer Merlin und die Fee Morgane zu Hause sind, ist ein Land geprägt von Elegien, Legenden und Märchen. Calvaires (Kalvarienberge), Enclos Paroissiaux (umfriedete Pfarrbezirke) und zahlreiche Pardons (Wallfahrten) lassen auf ein tief gläubiges Volk schließen. Dolmen und Menhire blicken auf eine jahrtausende Alte Kultur zurück.
Unser Aufenthalt in der Bretagne wird, immer dann wenn es die Zeit erlaubt, in der unten aufgeführten Karte festgehalten und die Punkte auf der Karte mit den dazugehörigen Beiträgen verlinkt.
Mehr über die Bretagne gibt’s in unserem Reiseblog in der Kategorie Bretagne
Ein sehr schöner Überblick! Vielen Dank fürs Teilen!
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Vielen Dank!
Warst du schon mal in Frankreich? Ist ein wunderschönes Land und so vielfältig!
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Wir sind bei einem Familienbesuch im Schwarzwald 2014 einmal kurz nach Colmar abgebogen und haben dort einen Tag verbracht… Das war es leider auch schon. Die Bretagne insbesondere würde mich schon sehr reizen.
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Da gibt es wundervolle FotoMotive an jeder Ecke, hinter jedem Stein. Es ist das Land der Legenden von Merlin und der Fee Morgane, von Asterix und Obelix. Der Tidenhub ist enorm und zeigt das Land zweimal am Tag von einer ganz anderen Seite. Ich liebe die Bretagne …
Ich war an den Küsten der Côte d’Azur, in der Provence, in Paris, habe einige Loire Schlösser gesehen, aber die Bretagne hat’s mir angetan.
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